vorab: ich bin kein großer freund der privaten fernsehsender. momentan ist es exakt eine sendung, die ich regelmäßig auf den privaten gucke: „die kochprofis – einsatz am herd“, montag abend auf rtl2. ansonsten bin ich auf den öffentlich-rechtlichen sendern unterwegs. gerne auch arte und 3sat.
als fan der öffentlich-rechtlichen hat mich die gestrige sendung „markus lanz“ ziemlich auf die palme gebracht. da plaudert lanz locker mit horst lichter, der zur verstärkung seine mutter mitgebracht hat. ich habe absolut nichts gegen herrn lichter, finde ihn bisweilen sehr amüsant, und wenn er gern mal mit seiner mutter in die talkshows geht ist mir das auch wurscht.
da ich während der sendung drauf kam, dass ich eigentlich so gar nichts über diesen horst lichter weiß, von wegen sternekoch oder so, hab ich mich bei wikipedia schlau gemacht. und siehe da: der nett plaudernde moderator hat das buch „und plötzlich guckst du bis zum lieben gott. die zwei leben des horst lichter“, eine biografie über seinen aktuellen talkshow-gast geschrieben.
da ist mir ehrlich gesagt der hut hoch gegangen. solche verstrickungen will ich als zuschauer, der wert auf die größere unabhängigkeit der öffentlich-rechtlichen legt, doch wissen! das zdf kann die beiden doch nicht zusammen in ein studio setzten und so tun, als wäre das ein normales moderator-gast-verhältnis.
als ich meinem ärger über diese situation bei twitter luft gemacht hatte, wies mich ein anderer twitterer auf lanz‘ ersten gast vom vortag hin: verona pooth. er meinte, lanz und pooth würden sich ebenso besser kennen und hätten schon veranstaltungen und shows zusammen moderiert.
wenn man diesen hinweis nachgoogelt, finden sich tatsächlich pressetexte, die von lanz und pooth als moderatorenduo zu berichten wissen.
na super zdf! und da lasst ihr frau pooth als völlig unbeteiligt in lanz‘ debüt-sendung auftreten und legt einen tag später mit dem ebenso unbeteiligten horst lichter nach und noch eins drauf!?
also ich hab das als ganz, ganz unsägliche nummer zum auftakt empfunden und bin maßlos enttäuscht.